Vereinsleben
Von 1890 bis 1922 gab es in Wilbich 13 kirchliche Vereine , die aber alle heute nicht mehr existieren.

1. St.- Josephs- Verein

Er wurde als Männer – und Jünglingsverein im Anschluß an den Berliner Arbeiterverband am 13. Dezember 1908 gegründet. Im Juli 1916 wurde er vom Berliner Verband getrennt. Der Vereinsbeitrag betrug jährlich 5 Mark. Im Falle des Ablebens eines Mitgliedes wurde je nach Dauer der Vereinszugehörigkeit eine Sterbeunterstützung von bis zu 60 Mark gezahlt. Jedes Jahr war von Anfang an beschlossen ,dreimalige gemeinsame hl. Kommunion und ein Vereinsamt am Patronatstag des Hl. Joseph. Am 28. und 29. August 1910 fand das Fahnenweihfest statt. Zu diesen zweitägigen Fest waren 7 Vereine und 5 Geistliche erschienen. Die Vereinsfahne wurde von Theobald Berkop aus Oppeln angefertigt. Ein kleines Schild an der Stange vermerkt : „ 1910 Patenverein Großbartloff „ Am 8. Februar 1939 wurde der Verein durch die Gestapo verboten und geriet in Vergessenheit. 1986 wurde die Fahne zufällig durch Günter Döring im Glockenturm der Kirche wiederendeckt. 1994 fand man an der gleichen Stelle eine Fahnenstange. Es erwies sich , daß beides zusammengehörte. In mühevoller Arbeit wurde die handgestickte Fahne von Günter Döring und dessen Tante Toni Döring restauriert.


2. Maria Jungfrauen Kongregation

Gegründet am 30.4.1915 Patronin S. Maria immaculata und St. Notburga Gemeinsame hl. Kommunion am 8. Dezember ( Titularfest ) und am 13. September ( St. Notburga ) und am Fest der Neuaufnahme ( 2. Pfingsttag ) Vereinsbeitrag 1,20 M


3. Mütterverein

Gegründet am 21.11.1915 und war dem Verein in Großbartloff offiziell angeschlossen.


4. Volksverein

Neu ins Leben gerufen im Dezember 1919, als der Volksverein im Eichsfeld wieder erstarkte. Jährlich 3 bis 4 Versammlungen


5. Barromäus- Verein, für die Barromäus- Bibliothek


6.Rosenkranz- Verein

Gegründet 1890 unter Kaplan Vatterott, 1918 240 Mitglieder ,Vorsteherin Anna Bein


7. Dritter Orden des hl. Franziskus

Vorsteherin Katharina Röhrig


8. Männer - Apostolat

Gegründet am 22. Februar 1920

Es waren 80 Männer und Jünglinge eingeschrieben

9. Sakraments- und Herz - Jesu Bruderschaft

Angeschlossen an das Pfarrdorf Großbartloff , gegründet 1863, 1919 145 Mitglieder


10. Verein der Heiligen Familie

Gegründet 1892, 1919 105 Mitglieder

11. Kindheit- Jesu - Verein

1919 180 Mitglieder


12. Franziskaner Missions- Verein

Förderin Katharina Röhrig


13. Bonifatius- Verein

1919 140 Mitglieder


In dieser Zeit waren in Wilbich noch der Kriegerverein und Schützenverein vorhanden.

Vereine , die nach dem 1. Weltkrieg gegründet wurden und die es nicht mehr gibt

1922 Gründung des Jünglingsvereins

1924 Gründung des Männergesangsvereins „ Concordia „ durch Lehrer Röhrig

1926 Gründung der Ortsgruppe Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold, gab bereits am 23. Januar 1927 einen Theaterabend im Saal Dölle

1933 Am 7. März Gründung des Obstbaumvereins, Vereinsvorsitzender Lehrer Jung, Verein zählte 30 Mitglieder


Laienspielgruppe

1927/28 wurde in Wilbich eine Theatergruppe gebildet. Sie arbeitete sehr intensiv und studierte mehrere Stücke ein. Der erste Auftritt fand am 26.12.1930 im Saal der Gaststätte Dölle statt. Viele Theaterstücke, wie z.B. „Genovefa“ und „ Rumpelstilzchen“ wurden unter Anleitung des Buchbinders Dirk einstudiert und in vielen Eichsfelddörfern vorgespielt. Die Kulisse wurde zu diesen Zeitpunkt vorwiegend vom Kirchenmaler Krohmer ( Wohnsitz in der Griesmühle) bemalt. Die Garderobenstücke stellte größtenteils die Familie Alois Merker her. Bis 1956 stand Wilbich im Bereich Kultur an der Spitze der Gemeinden des Südeichsfeldes. Bedauerlich war die Auflösung der Laienspielgruppe 1957. Durch die Abteilung Kultur des Rates des Kreises Heiligenstadt war mehrfach versucht worden, der Laienspielgruppe bestimmte zu spielende Stücke vorzuschreiben, was auf breite Ablehnung durch die Mitwirkenden stieß und schließlich zur Auflösung führte.